Donnerstag, 6. Februar 2020

Intermezzo an der Saar

Wir sind zu einem Geburtstag bei Trier eingeladen und nutzen dies für eine Fahrt an der Saar entlang.  Das Buch von bikeline " Saar-Radweg" ist unsere Richtschnur.
Wir beginnen unsere Tour in Xouaxange, das liegt nicht in China, sondern ganz in der Mähe von Sarrebourg am Rhein-Marne-Kanal. Der ausgewiesene Stellplatz am Hafen erweist sich als Überraschung. Wir kommen erst gegen 19 Uhr am Mittwoch an und versinken gleich auf der nassen Wiese. Keine Chance herauszukommen. Auch die Schaufel ( la pelle) und die Bretter eines Anwohners helfen nicht weiter. Also vespern wir erst Mal und trinken Wein und hören Musik. Am nächsten Morgen weitere Versuche, aber auch der gefrorene Boden ermöglicht kein Herauskommen. Also bemühen wir den ADAC, der uns auch weiterhilft und sogar kulanterweise die Kosten übernimmt. Der Abschleppdienst zieht uns wieder auf den Weg.


Wir parken auf sicherem Grund und machen die Fahrräder bereit und los geht es. Immer am Kanal entlang bis fast nach Mittersheim. Es ist *zwar kühl, aber trotzdem herrlich zu fahren. Wir kommen an Seen entlang und überall sind die Wiesen unter Wasser, weil es soviel geregnet hat.
Der freundliche Mann vom Abschleppdienst hatte uns noch einen Tipp gegeben und deshalb machen wir einen Abstecher ans Ostufer des etang de stock. Ein schöner Parkplatz und ein nettes, aber geschlossenes Restaurant.


Wir radeln wieder zurück.
Der Stellplatz in Mittersheim ist super, direkt an der Schleuse in der Nähe des Hafens.
Nur wenig Boote liegen darin.


Wir haben eine ruhige Nacht und werden morgens von der Sonne begrüsst.
Wir fahren noch ein Stückchen mit dem Womo, damit die Etappe nicht zu lang wird. Das Städtchen Saargmünd ist unser Ziel. Auch hier geht die Fahrt immer am Kanal lang, aber inzwischen fliesst auf der anderen Seite des Damms die Saar. In Saargmünd dann der Zusammenschluss an einer Schleuse. Wir bummeln durch die Stadt und gehen noch einen Kaffe trinken, ehe wir wieder umkehren.


Heute wollen wir uns in der Saarland-Therme noch ein bischen verwöhnen. Der Stellplatz dort ist sehr schön in Terassen angelegt und ein Restaurant auch in der Nähe. Wir bleiben trotzdem auf dem Parkplatz der Therme, weil wir ja wieder früh los wollen. Wir geniessen die Therme und lesen noch nach dem Abendessen im Womo.
Am Samstagmorgen gibt es einen schönen Sonnenaufgang, der natürlich ausgiebig fotografiert wird.


Anschliessend fahren wir noch zum Bostalsee und laufen entlang des Sees eine Runde.


Wir schauen uns auch das Wellnesshotel an, vielleicht wäre der Wellnessbereich etwas für die Heimfahrt?
Abend sind wir dann auf einem Weingut bei der Geburtstagsfeier. Angeschlossen ist ein Stellplatz für Womos. Nach dem Frühstück gehen wir mit den Enkeln noch an die Mosel zum "Schiffe gucken". Die Spuren des Hochwassers sind noch zu sehen, aber die Lastkähne fahren bereits wieder.
Nach einem kurzen Abstecher nach Trier, porta nigra und Dom anschauen



und was essen, erreichen wir wieder die Saar und übernachten auf dem Stellplatz in Saarburg. Das Sturmtief Sabine ist ja in allen Medien präsent, aber wir merken nicht viel davon. In der Nacht regnet es stürmisch, aber nicht dramatisch, sowas hatten wir in den Alpen schon öfters.
Am Montag gehen wir nach Saarburg, was sehr empfehlenswert ist. Mitten durch den Ort fliesst der Leukbach, überspannt mit vielen Brücken , bevor er sich in einem großen Wasserfall zur Saar hinunterstürzt.


Durch den vielen Regen ist der Bach stark angestiegen und schmutzigbraun. Wir geniessen ein ausgiebiges Frühstücksbufet im Hotel am Markt. Da die Museen geschlossen sind fahren wir weiter. Mit dem Fahrrad ist es allerdings zu gefährlich, da immer wieder starke Böen kommen und auch ab und zu ein Regenschauer.
An der Saarschleife in Mettlach wollen wir zunächst die Klause in Kastel-Staad anschauen, aber leider ist sie abgeschlossen, ebenso die alte Kirche. Also runter zum Erlebnisbereich von Villeroy-Boch. Die Filme sind spannend und auch die ausgestellten Produkte sind schön in Szene gesetzt, es lohnt sich.
Der freundliche Herr an der Kasse gibt uns noch den Tipp für den Stellplatz in Losheim am See, da finden wir auch verschiedene Restaurants. Nach dem Essen stricken wir noch ein Weilchen.
Am Dienstagvormittag fahren wir dann nochmal nach Mettlach, wir wollen einen Teller oder ähnliches künstlerisch gestalten. Da wir noch etwas Zeit haben gehen wir in der firmeneigene Cafeteria einen Kaffee trinken und im Outlet besorgen wir uns noch einen Fischteller. Nach zwei Stunden lässt sich das Ergebnis sehen.


Wir fahren noch zum Aussichtspunkt Cloef, von dem aus, man die Saarschleife übersieht.

Die Fahrt nach Luxemburg ist kurz und das Tanken sehr preiswert, auch Kaffee ist günstig. An der Mosel parken wir und trinken Kaffee. Zum Schlafen finden wir einen Platz beim Europamuseum in Schengen. Dort trinken wir noch ein Glas Wein im Cafe. Der Übernachtungsplatz ist doch sehr laut, so dass wir nach Perl auf den Stellplatz wechseln.
Am Morgen fahren wir nochmal nach Schengen und besichtigen das Museum. Es ist sehr interessant, was man alles nicht weiss! Es liegen viele Broschüren aus in vielen Sprachen.
Der Ort selbst gibt nicht viel her, minimalistische Kirche und schlecht gepflegter Kräutergarten im Schlosshof.
In Saarlouis schauen wir uns die Befestigungsanlagen an und finden auch ein nettes Cafe, zum Zeitungslesen und Kaffee trinken. An der Völklinger Hütte halten wir nur um zu Entleeren. Der Komplex ist sehr beeindruckend. Wenn man überlegt, dass dies mal Arbeisstätte von Menschen war.
Wir übernachzen wieder in Saargmünd an der Therme.

Dienstag, 14. Januar 2020

Die Saale von der Quelle bis zur Mündung

Auf die Saale sind wir durch einen Beitrag im SWR-Fernsehen gestoßen und waren gleich begeistert.
Zur Begeisterung beigetragen hat auch die folgende Seite:
http://www.blaues-band.de/saale/index.php
Hier findet ihr viele hilfreiche Tipps und viele Bilder.
Auch im MDR-Fernsehen gab es einen netten Bericht " An der Saale hellem Strande", sehr sehenswert.

Dienstag, 12. November 2019

Wandern mit dem Wohnmobil

Wandern mit dem Wohnmobil? Wie soll das gehen? Man kann mit Stöcken wandern, ohne Rucksack, mit oder ohne Karte, mit Kinderwagen und mit Hunden, aber mit Wohnmobil?
Meine Frau Sibylle und ich praktizieren diese Art des Wanderns, auch mit dem Fahrrad, seit vielen Jahren. Es bedeutet: wir Wandern und Übernachten im Wohnmobil. Das ist doch nichts Neues werdet ihr denken. Da gibt es doch haufenweise Berichte. Die fahren mit dem Womo auf Wanderparkplätze, Stellplätze oder auf Campingplätze und wandern von dort aus. Nach einigen Tagen geht es dann weiter.
Wir machen das anders. Wir wandern meist entlang von Flüssen. Nach der Wanderung holen wir das Wohnmobil nach, d.h. mit Bus oder Bahn, manchmal auch per Anhalter. Wenn es sich anbietet, stellen wir das Wohnmobil auch schon am Endpunkt der Etappe ab und fahren dann zum Anfangspunkt der Tagesetappe. Nach einer Wanderung "daheim" anzukommen ist immer schöner und entspannter.


Lech - vom Ursprung bis zur Mündung



Wir wollen hier keine Wegbeschreibungen, Höhenprofile und Sehenswürdigkeiten beschreiben, dafür gibt es sehr gute Beschreibungen online und als Printausgabe.
Wir wollen vielmehr berichten, wie und wo wir übernachten, essen und uns waschen. Was wir erleben, was wir finden und wie wir es verwerten. Wie das Wetter Einfluss nimmt und wie wir uns fühlen, eben ein Reisebericht.
Für die Stellplatzsuche verwenden wir die app park4night, was sich sehr bewährt hat.
Auf den ersten vier Etappen folgen wir der Beschreibung von www.lechweg.com. Danach geht es mit dem Fahrrad weiter.

Anreise

Zunächst übernachten wir am Baggersee bei Friedberg/Augsburg. Dann fahren wir immer am Lech lang nach Landsberg, um dort das gebrauchte Pedelec abzuholen, das wir vor einigen Wochen spontan gekauft haben. Jetzt hat jeder eines und wir hoffen, so die Strecke gut bewältigen zu können.
Nach einer Brotzeit geht es nach Füssen. Wir übernachten mit anderen Wohnmobilen an der Kirche St. Coloman mit Blick auf das beleuchtete Schloss Hohenschwangau. Da das Wetter schlecht vorhergesagt ist, bleiben wir in Füssen. Vom Parkplatz der Tegelbergbahn wandern wir zur Pöllatschlucht unterhalb des Schlosses Neuschwanstein. Sie ist neu befestigt und ist sehr sehenswert. Über Hohenschwangau, wo wir noch einen Aperol trinken, geht es zurück. Am nächsten Tag wandern wir über Füssen zum Alatsee und zurück.
Am Sonntag geht es durchs Lechtal nach Lech, dort fand gerade ein Triathlon sein Ende, so dass sehr viel Leute unterwegs waren. Mit dem anvisierten Übernachtungsplatz am Waldschwimmbad wird nichts. Dafür können wir am Fischteich gegen ein üppiges Abendessen übernachten.
Wie ihr seht, sind wir flexibel, was bei dieser Art des Reisens immer notwendig ist.

1. Etappe

Das Wohnmobil stellen wir in Lech am Arlberg auf dem Parkplatz des Restaurants Fischteich ab. Nach einer ruhigen Nacht stehen wir früh auf und trinken Kaffee. Wir praktizieren ja das intermittierende Fasten, was uns auch sehr gut bekommt. Ich packe ein Vesper zusamen und mache noch einen Minztee von unserer Krausen Minze. Ein paar Müsliriegel wandern auch noch in den Rucksack. Und los geht's.
Leider ist die Kirche geschlossen, sie ist für einen kleinen Ort recht groß.
Dann kommt der Bus, ein doppelstöckiger Panoramabus. Es sind bereits 15 Leute unterwegs und wir steigen nach oben. Aus Lautsprechern gibt es Informationen zum Lechtal, zum Lech und zum Weg. Eine Gemse beobachtet uns neugierig am Rand der Mautstraße. An der Endstation ist ein Parkplatz, auf dem auch einige Autos stehen. Man darf nur nicht zwischen 9 und 15.30 Uhr fahren.
Wir laufen noch die wenigen Minuten zum Formarinsee hinunter. Ein toller See, in dem sich die Freiburger Hütte und die umliegenden Berge spiegeln.


Zurück zur Steele, die den Anfang des Lechwegs markiert.


Nach 100 m auf der Fahrstraße geht es über Stock und Stein am Steinbockdenkmal vorbei.


Weit und breit kein Lech zu sehen, aber Große Gamswurz und Blauer Eisenhut. Der Gelbe Enzian hat bereits Knospen. Es dauert einen Kilometer bis sich ein Bachlauf erahnen lässt und das erste Wasser zu sehen ist.


Aber dann geht es richtig los, das Wasser rauscht nur so. Die erste Rast machen wir nach einer Stunde auf einer Bank am rauschenden Bach. Weiter geht es immer am Wasser lang. Der Lech hat hier tolle Wasserfälle und man möchte immer mehr Bilder machen.



Nachdem der Spullerbach zugeflossen ist, hat der Lech schon eine beträchtliche Größe.


Als der Weg zum ersten Mal entlang eines Fichtenwaldes führt entdecke ich direkt am Hang neben mir einen angeschnittenen Stumpf eines Steinpilzes. Sibylle findet auch Schnittspuren am Wegrand. Da müssen doch noch mehr sein! Und tatsächlich entdecke ich bei der Kraxelei am Steilhang direkt neben Fliegenpilzen zwei etwas ältere aber feste Steinpilze. Beim Abstieg offenbart ein Blick nach oben zwei weitere junge Steinpilze.
Bei der nächsten Rast auf einer Lichtung schneidet Sibylle die Steinpilze. Währenddessen durchwate ich den Lech und steige wieder auf einen Steilhang mit Fichten. Fünf Meter und die ersten Pfifferlinge und Steinpilze warten auf mich. Oberhalb des Hangs sind Heidelbeeren und darunter verstecken sich haufenweise Pfifferlinge. Beim Abstieg entdecke ich immer mehr Pfifferlinge, der Hang leuchtet gelb. So ein Glück.



Der Weg wird jetzt komfortabel, keine großen Steigungen oder Steine im Weg. Vor dem Golfplatz in Zug müssen wir noch etwas ansteigen, damit wir keine Bälle an den Kopf bekommen. Dafür finden wir noch jeweils einen schöne jungen Steinpilz.
Im Womo trinken wir Kaffee, säubern und schnippeln die Pilze. Die Reste wandern natürlich zurück in den Wald.
Wir fahren zurück nach Warth und Sibylle kauft Brot, Nusszopf und Obst ein. Wir suchen einen Platz zum Schlafen. Nicht einfach in Warth mit wenigen Parkplätzen aber vielen Verbotsschildern. Richtung Saloberlifte ist ein Parkstreifen an der Straße, abre wir fahren nochmal ins Dorf. Am See sind die Parkplätze reserviert. Richtung Steeg finden wir gleich an der ehemaligen Schule einen geschotterten Platz neben der Straße auf dem zwei Autos stehen. Wir stellen uns dazu und Sibylle macht Steinpilze mit Schmand, da ich die Kochsahne zuhause vergessen habe. Dazu gibt es Brötchen, das Ganze schmeckt saulecker.
Später stellt der Busfahrer noch seinen Bus neben uns ab. Ist uns nur recht, dann haben wir etwas Sichtschutz.
Wir trinken noch ein Glas Wein, lassen den Tag Revue passieren und planen den nächsten. Unser Wohnmobil ist unser Zuhause.

2. Etappe

Es war eine sehr ruhige Nacht. Morgens läufg alles nach einer jahrealten Routine ab. Ich stehe zwischen 6 und 7 Uhr auf, ziehe mich an und mache mir einen Espresso, den icb mit Milch trinke. Dann lese ich die Nachrichten, checke die emails oder seit neuestem schreibe ich diesen Blog. Wenn Sibylle aufwacht gibt es nochmal einen Kaffee, den wir gemeinsam trinken. Sibylle liegt dabei noch im Bett, wir lesen oder unterhalten uns. Dann richten wir das Vesper für unterwegs her, kochen noch einen Tee und packen den Rucksack. Dann geht es los.
So war es auch heute. Wir fahren mit dem ersten Bus, in dem schon weitere Wanderfreunde sind, nach Lech.


Der Zubringer zum Lechweg beginnt direkt an der Endstation. Steil bergauf treffen wir rasch auf den Weg mit dem L. Es ist sonnig und beim Aufsteigen wird uns schnell warm. Leider haben wir heute die Stöcke vergessen, was uns beim späteren Abstieg deutlicher bewusst wird. Aber jetzt hätten wir sie auch gebrauchen können. Am Anfang sieht man noch das grüne Wasser des Lechs, aber bald verschwindet er in einer tiefen Schlucht und man hört und sieht ihn nicht mehr. Immer wieder queren wir Zuflüsse zum Lech.


Es geht wieder durch kleine Fichtenwälder und daher bleiben die Steinpilzfunde nicht aus.


Es begegnen uns einige Wanderer und an dem steilsten Abstieg müssen wir warten, dass eine größere Wandergruppe den Aufstieg geschafft hat. Meist sind es zwei Paare, aber auch Mutter mit Tochter oder Sohn. Paare wie wir sind selten.
Der Weg ist ein Versorgungsweg, d.h. geschottert und mit zwei Fahrspuren, sehr bequem zum Gehen. Erst der Abstieg zum Lech erfordert wieder mehr Konzentraton. Jetzt sehen und hören wir wieder den Lech und nicht nur seine kleinen Zuflüsse.


Über eine Brücke gelangen wir zum Beginn des Aufstiegs durch den Hochwald.


Ja klar finden wir wieder Steinpilze, sogar direkt auf dem Weg und einen direkt an einer Sitzbank. Der Weg durch den Wald ist herrlich.


Dann sind wir wieder in Warth und kaufen zunächst wieder Proviant für den nächsten Tag und einen Apfelstrudel für den Kaffee ein.
Für die Entsorgung fahren wir auf einen Parkplatz bei Schröcken auf dem ein Toilettenhäuschen steht. Obwohl wir für die Toilette Amonvit verwenden, was ja umweltvsrträglich ist, entsorge ich gerne auf der Toilette, da ja auch das Grauwasser weg muss. Das geht dann entweder mit der Kasette oder in einen Gulli.
Der Parkplatz am Hochtannbergpass ist voll, so dass wir etwas weiter auf einen Parkplatz kurz vor dem Tunnel ausweichen, um Kaffee zu trinken.
Es ist Sonnenschein und wir sind noch fit, also gehen wir noch von Wart nach Lechleiten und fahren mit dem Bus zurück.



Jetzt brauchen wir nur noch einen Schlafplatz. In Steeg hatten wir bei der Herfahrt ein Wohnmobil auf einem Parkplatz direkt am Lech gesehen. Diesen Platz fahren wir an, es geht über eine Baustelle an der Kirche vorbei. Der Platz ist wunderbar.


Wir können uns im Lech waschen und die Socken und  T-Shirts ausspülen. Auf einer Bank trinken wir einen Apero und ich rauche noch gemütlich eine Zigarre in der Sonne. Wir lauschen dem Gemurmel des Lechs und sind einfach glücklich.
Zum Abendessen gibt es Maultaschen mit Pfifferlingen bzw. umgekehrt. Sibylle hat noch die aus dem Garten mitgebrachten Bohnen dazu gekocht. Super leckeres Essen. Dann trinken wir noch ein Gläschen Wein. Die Baustelle lässt uns nicht in Ruhe, was ist wenn morgen gearbeitet wird und wir nicht wegkommen? Deshalb fahren wir um 9 Uhr in den Ort  und stellen uns auf den Parkplatz des Hallenbads. 

3. Etappe

Wie jeden Morgen, Kaffe trinken, Tee machen, Rucksack packen, usw.. Um kurz nach 8 Uhr geht es los zur Bushaltestelle in Steeg. Es sind noch andere Wanderer zur Stelle auch einzelne Frauen und eine Männergruppe. In Lechleiten steigt diese mit uns aus. Auf der Fahrstraße geht es 1 km steil bergauf. An der kleinen Kapelle am Ortseingang gönnen wir uns eine kleine Trinkpause. Am Ende des Orts ist ein Klettergarten mit Grillstelle, man kann sogar Klettersteige üben.


Der folgende Höhenweg geht durch Latschen und Fichtenwälder bergauf bergab. Vom Lech hört und sieht man nur wenig, dafür umso mehr von der Fahrstraße. An Steinpilzen finden wir hier nur alte, angefressene und umgestürzte Exemplare.
Am höchsten Punkt, kurz vor dem Abstieg zum Lech, machen wir Trinkpause mit Meditation und geniessen die herrliche Aussicht in der Sonne. Hinunter geht es auf einem breiten Weg bis wir auf die geteerte ehemalige Straße gelangen. Jetzt ist sie durch Tunnel und Brücken ersetzt worden. Man sieht, wie sich die Natur ihr Terrain zurückholt. Steine liegen herum, herabstürzende Felsbrocken haben ganze Teile der Straße heruntergebrochen, Pflanzen überwuchern den Teer. An einem Tiergehege machen wir Mittagspause im Schatten. Im Gehege finde ich dann doch noch einen Steinpilz.



Am Lech angekommen haben wir auch die Fahrstraße wieder erreicht. Die meisten Wanderer sitzen hier am Ufer, um Pause zu machen. Das ist uns zviel Rummel und wir wandern weiter neben dem Lech bis nach Steeg. Da gehen wir noch in der Käserei einen Apfelstrudel und leckeres Eis einkaufen.
Unser Auto ist durch einen Hublader zugeparkt! Die Schilder, die das Parken wegen Bauarbeiten verbieten, waren heute morgen noch nicht da. Es klärt sich alles auf , der Fahrer ist nett, fährt weg und wir können zum gestrigen Picknikplatz am Lech zurückfahren. Nach dem Kaffe und Kuchen, trinken wir noch einen Apero auf der Bank. Leider kommen Wolken auf und es beginnt zu tröpfeln. Sibylle macht noch eine Steinpilzpesto und wir bereiten das Abendessen vor, Spagetthi mit Steinpilzen.
Vor dem Essen lesen wir noch und planen die nächsten Tage. Es ist Regen angesagt.
Zunächst brauchen wir aber einen Schlafplatz. Da wir noch einen Tag wandern wollen, fahren wir bis nach Holzgau bzw. weiter nach Stockach. Hier gibt es einen Wanderparkplatz neben der Straße am Lech. Für 10 € können wir 24 h parken.
Wir gehen früh schlafen.

4. Etappe

Die Nacht war trotz der Nähe zur Straße ruhig, der Verkehr beginnt erst um 6 Uhr. Nach dem Aufstehen wieder Routine. Heute soll unsere letzte Etappe zu Fuß sein, ab morgen geht es mit dem Fahrrad weiter. Kurz nach 8 Uhr fahren wir mit dem Bus nach Steeg und machen uns sofort auf den Weg, für die Mittagszeit ist Regen angesagt.


Nach Holzgau führt der Weg immer am Lech entlang, der heute morgen braun ist, wahrscheinlich vom Regen in der Nacht.
In Holzgau geht es steil bergauf zur längsten Hängebrücke in Österreich. Sehr beeindruckend.


Es sind viele Wanderer unterwegs und selbst ein Hund mit Frauchen überquert die Brücke. Nach einer kurzen Rast geht es auf dem Panoramaweg weiter durch Latschen und Fichtenwälder. Die Sonne scheint und der Weg schlängelt sich dahin. Nur ein einziger überständiger Steinpilz findet den Weg in unsere Tasche.
Beim Abstieg nach Stockach beginnt es zu tröpfeln, der Wetterbericht hat Recht behalten.




Im Womo macht Sibylle erst mal das Mittagessen, Steinpilze mit Spagetthi. Super lecker, sie schmecken noch besser, als das letzte Mal. Diesmal muss ich die Toilette im Wald entsorgen. Nach Kaffee und Kuchen packen wir unsere Saunasachen zusammen und fahren nach Steeg ins Aquanova. Die Sauna ist klein aber ausreichend und wenig besucht. Wir lesen, saunieren und gehen auch mal schwimmen. Im Schwimmbad sind viele Kinder mit vorwiegend Müttern. Anscheinend sind diese nicht immer fähig ihren Kinder zu vermitteln, was geht und was nicht. Da muss dann das Schwimmbadpersonal eingreifen. Wir essen noch im Dorfcafe, das dem Bad angeschlossen ist, Burger und Schnitzel. Frisch geduscht und erholt fahren wir zurück zum Wanderparkplatz in Stockach wo wir nach einem Glas Wein auch schnell einschlafen.

5. Etappe

Heute starten wir mit dem Fahrrad. Erstmal ausladen, zusammenbauen und einstellen. Dann geht es los.


Es ist noch frisch am morgen, es liegt noch der Tau auf den Wiesen und die Spinnweben glitzern im Sonnenlicht.


Der Weg führt meist in den Auwäldern des Lechs entlang, er ist der ständige, immer rauschende Begleiter.



Wir kommen durch kleine Dörfer mit netten Kirchen und überqueren immer wieder kleine Bäche. Immer breiter wird der Lech und bildet deshalb den sogenannten Lechzopf, eine Vielzahl von verschiedenen Bächen, die immer wieder zusammenfließen und sich wieder neu aufteilen.



Die Fahrt mit den Pedelecs ist problemlos, auch wenn kurz vor Reutte mein Akku Schlapp macht. Zum Mittagessen halten wir im Vereinsheim eines Angelvereins am Fischteich und essen eine wunderbare geräucherte Forelle mit Brot.


In Reutte angekommen erfahren wir in der Tourismusinformation, dass es keine Ladestation in der ganzen Stadt für die ebikes gibt. Aber wir können unsere Akkus mit den wohlweislich mitgebrachten Ladegeräten dort aufladen. Wir gehen noch Kaffe trinken in die Stadt und sind geschockt. Durch die Straßen Untermarkt und Obermarkt, in denen unzählige Läden, Restaurant und Cafes sind, fahren die Omnibusse und Autos im Gegenverkehr mit den Fahrrädern. Schade, dass man eine Innenstadt nicht autofrei bekommt. Wir flüchten und fahren mit dem Radbus, die Räder auf dem Anhänger verstaut, zurück nach Bach. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz landen wir bei der Talstation dss Hahnekamms und essen erst Mal einen Wurstsalat. Als Schlafplatz ist das nicht so geeignet und wir beschließen nach Füssen zu fahren. Dann können wir morgen mit den Rädern nach Reutte und wieder zurück fahren, wir machen also diese Tour zweimal.
An der Tegelbergbahn stehen, wie immer, einige Wohnmobile, zu denen wir uns gesellen.

6. Etappe

Hier fühlen wir uns wohl. Eine ruhige Nacht. Wir gehen noch einkaufen und dann zur Versorgungsstaion des Stellplatzes in Füssen. Wir parken am Fußballplatz von Füssen und fahren später als sonst los. Immer am Lech lang, aber diesmal in die andere Richtung. Irgendwo verfahren wir uns und landen auf dem Wanderweg "Länderweg", der nach Vils führt. Dort gibt es auch Schilder mit dem Hinweis Radweg Füssen-Reutte, diese führen uns allerdings parallel zur Bundesstraße. Das wollen wir nicht und brechen ab. Zurück fahren wir zum Lechfall, an dem wir Pause machen.


Wir beschließen noch zum Baden zum Alatsee zu fahren. Also zurück zum Auto und die Badesachen eingepackt. In Bad Faulenbach macht mein Akku wieder schlapp. Sibylle hat eine gute Idee, wir gehen ins Freibad Obersee und können dort sogar den Akku aufladen. Wir baden, essen Eis und lesen auf den Lamzacs. Auf einen Apero gehen wir noch ins Waldcafe und dann zurück. Die Ladestation beim Lidl in Füssen funktioniert nicht! Niemand kennt sich aus. An der Tankstelle in Schongau wird uns geholfen, dort können wir für eine starke Stunde die Akkus laden, dann  machen sie zu. Hoffentlich reicht das für unsere Tour morgen. Wir wollen ja bis Schongau, wenn es nicht klappt halt bis Lechbruck. Wir sind da flexibel. Wir fragen uns nur, wenn das bei den ebikes schon nicht richtig klappt, wie soll es dann für Elektroautos funktionieren? Die Infrastruktur ist doch gar nicht möglich.
Wir übernachten wieder an der Tegelbergbahn. Es sind sehr viele Womos, denn die Plätze in Füssen sind alle voll. Wir verstehen das nicht, solche schrecklichen Plätze und da stehen sie dicht an dicht.


7. Etappe

Gerade als wir starten wollen, fängt es an zu regnen. Wir warten, ob es doch nicht aufhört, aber nein. Also fahren wir nach Lechbruck, um von dort aus unsere Tour zu machen. Aber der Regen verfolgt uns. Daher beschliessen wir ein Alternativprogramm. Wir besichtigen in Steingaden den Kräutergarten. Die Kirche wird gerade renoviert, deshalb ist keine Besichtigung möglich. Weiter geht es zr Wieskirche, auch hier können wir nicht rein, da gerade ein Festgottesdienst stattfindet. Also gehen wir in den Wald zum Pilze sammeln. Und wir finden welche. Steinpilze, Semmelstopel und Gallenröhrlinge. Das Wetter wird besser und wir landen in Schongau auf dem Stellplatz neben dem Bad mit Sauna. Von hier aus starten wir nach dem Mittagessen mit dem Fahrrad. Leider verfransen wir uns wieder und fahren über Peiting über die große Lechbrücke der B17 nach Burggen. Es geht durch tolle Wälder. Unterwegs ruft uns ein sehr schöner Steinpilz zu sich, gerade mal 5 m vom Weg entfernt. Es sollte allerdings der einzige Fund sein. Wir fahren runter an den Lech und erreichen beim einsetzenden Regen Lechbruck. Hier müssen wir feststellen, dass kein Bus nach Schongau fährt. Ich trampe und tatsächlich hält das zweite Auto. Eigentlich wollte die Frau nur ins Nachbardorf fahren, aber sie beschliesst mich doch nach Schongau zu bringen, ein Umweg von gut 30 km! Wir unterhalten uns blendend, ich erzähle von unseren Touren, was sie sehr inspirierend findet. Sie arbeitet im Hotel und hat heute morgen noch Cello in der Wieskirche gespielt. Auf der Fahrt erwähnt sie noch eine alte Christusdarstellung in der Basilika in Altenstadt.
Mit dem Womo hole ich Sibylle in Lechbruck ab und wir fahren zurück. Wir besichtigen die romanische Basilika, sehr beeindrucken ist das riesige Kreuz. Dann reizt uns noch die von Mauern umgebene Altstadt von Schongau. Die Kirche hier ist barock ausgebaut und ein großer Kontrast zu Altstadt. Uns gefällt die schlichte Basilika besser. Wir trinken noch einen Apero und dann fahren wir zum Essen zum Stellplatz.  Es gibt leckere Pilze mit Ei und dem restlichen Speck. Wir lesen und trinken noch ein Glas Wein. Morgen soll es regnen und wir wollen dann in die Sauna gehen.

Ruhetag

Heute Nacht hat es angefangen zu regnen und es regnet weiter. Wir frühstücken ausnahmsweise und gehen dann ins Bad. Leider können wir unsere Akkus nicht aufladen, schade. Dann werden wir morgen früh die Akkus in der Stadt aufladen und später losfahren.
Die Sauna ist richtig toll, sie hat einen Naturteich mit Seerosen. Es gibt viele verschiedene Saunen und das Tollste , es hat sehr wenig Leute. Beim Aufguß ist genügend Platz, die Liegen sind immer frei, einfach klasse. Ein Aufguß wird als Nachtwanderung in den Alpen zelebriert, mit Fahnen und unterschiedlichen Düften wird der Text untermalt.
Wir lesen und saunieren und schwimmen im Teich. Das Mittagessen ist so lala. Zum Abendessen sind wir wieder im Womo und dann lesen wir noch ein bischen mit einem Glas Wein.

8. Etappe

Es sieht nach einem schönen Tag aus. Um 8 Uhr fahren wir gleich zum Rathaus in Schongau, dort steht eine Ladestation. Ich schließe die Akkus an und wir machen einen Stadtrundgang zum Klostergarten, gehen auf die Stadtmauer und meditieren in der Kirche. Beim Bäcker kaufen wir ein leckeres Brot und Meringen. Wir fahren an den Schongauer See, der aufgestaute Lech. Am Parkplatz dort frühstücken wir erst mal. Sibylle macht noch Kalte Inge und ich streife noch eine halbe Stunde durch den Wald, aber ohne Erfolg. Sibylle hat noch die Bücher sortiert, dann können wir die überzähligen in der Bücher-Telefonzelle einstellen.  Zum Mittagessen gibt es Steinpilze mit Spagetthi, super lecker. Das war jetzt unsere letzte Portion.
Wir holen die Akkus und fahren bis Kinsau, dort hält der Bus aus Landsberg. Wir parken am Straßenrand und los geht es. Nach ein paar Kilometern, inzwischen auf der rechten Seite des Lechs, verfahren wir uns mal wieder im Wald. Dem Rat eines anderen Radfahrers folgend, wechseln wir wieder die Lechseite und fahren jetzt parallel zur B 17 nach Landsberg. Wir schließen die Räder an, da gerade ein Bus zurückfährt. Mit dem Busfahrer kommen wir ins Gespräch und erzählen ihm was wir vorhaben. Er gibt uns Tipps zum Übernachten.
Im Auto trinken wir Kaffe und essen. Dann fahren wir nach Landsberg.


Der Stellplatz ist überbelegt und auch dort ist keine freie Steckdose zu bekommen. Wir parken in der Stadt und nehmen unsere Fahrräder mit. Im Gasthaus Mohren können wir die Akkus aufladen und Abendessen. Viel zu viel und vor allem viel zu viel Fleisch! Wir setzen uns noch an der großen Lechtreppe zu einem Schlummertrunk ins Cafe.
Zum Übernachten fahren wir einen Ort weiter nach Kaufering. Dort stellen wir uns auf den Parkplatz des Sportcenters neben das Restaurant Dimi.

9. Etappe

Die Nacht war ruhig und morgens liegt Frühnebel auf den Wiesen, es wird Herbst.
Als erstes fahren wir über den Lech und folgen den Hinweisschildern nach Augsburg. Es geht am Lech lang und uns begegnen nur Pferde und Rinder. Alles ist ruhig, Enten und Schwäne sind auf dem Wasser. Ab und an geht es durch die Auwälder des Lechs. Die Staustufen sind sich zum Verwechseln ähnlich. Einmal meinen wir, da waren wir doch schon, sind wir im Kreis gefahren?
An einer Baustelle fahren wir weiter weg vom Lech. Über abgeerntete Felder fahren wir entlang von Wirtschaftswegen und kommen tatsächlich wieder an die kleine Assisi-Kapelle, an der wir vor drei Jahren schon waren. Wenn man sie betritt, wird Musik abgespielt, man kann wunderbar meditieren. Vor der Kapelle steht ein Turm mit einer alten Glocke, der Ton kommt allerdings vom Band.
Wir essen und dann geht es weiter am Lech lang. Hier wurde der Lech geteilt und ein schnellfliessender Kanal weist uns den Weg, bis er irgendwo verschwindet. Dann geht es kilometerweit durch den Stadtwald von Augsburg. Der Lech ist hier hinter einem 10 m hohen Damm eingesperrt. Am Hochablass wenden wir uns zur Stadtmitte, um an den Bahnhof zu kommen. Die Akkus können wir noch im Sozialamt einstecken, dann nehme ich den Zug nach Kaufering und Sibylle geht derweil ins Cafe. Leider haben wir vergessen das Tablet mitzunehmen, dann könnte sie schon den Blog schreiben.
Mit dem Zug hat alles geklappt, nur musste ich noch eine halbe Stunde bis zum Auto laufen. Nachdem die Räder wieder eingeladen sind, beschliessen wir, der Stadt zu entfliehen, und fahren zum Friedberger See. Sibylle hat Kuchen eingekauft und wir trinken erst Mal Kaffee. Dann lesen wir und planen unsere letzten beiden Touren, dann gehen wir noch schwimmen. Abends gehen wir im Seehaus essen. Es ist ein italienisches Restaurant und wir geniessen die Calamari alla griglia und einen italienischen Rotwein. Das Mousse au chocolat ist hervorragend und eine Portion ausreichend. Wir fahren zum übernachten auf den Stellplatz und gehen früh schlafen.

10. Etappe

Nach dem Kaffee gehen wir erst Mal in den See schwimmen. Die Sonne scheint und das Wasser ist herrlich. Wir fahren nach Gersthofen und parken neben der Lechbrücke. Der Radweg führt auf dem Damm zwischen Lech und Kanal entlang, ganze 20 km. Es ist herrlich so früh und ohne Verkehr die Schotterpiste langzufahren. Am Rand wachsen schon viele Herbstzeitlose, und die ersten Bäume lassen Blätter auf den Weg regnen. Hinter Meitingen drehen wir um, dann müssen wir nicht den Bahnhof suchen, und die Fahrt war ja auch so schön. 
Wir kommen gerade rechtzeitig zum Womo und es beginnt zu regnen. Nach dem Mittagessen wollen wir noch die Zeit und Kuchen kaufen. Kuchen haben wir schnell gefunden, aber an zwei Tankstellen und weiteren Edekaläden gab es keine "Zeit", nur die Bildzeitung. Wir werden in einem Tabakladen fündig und fahren zum Kloster Thierhaupten, das leider nicht zu besichtigen ist. In den Gebäuden sind Verwaltung und ein Restaurant untergebracht. Wir trinken Kaffee und lesen in der Zeitung.
Da die Akkus wieder aufzuladen sind steuern wir den Stellplatz in Rain an. Hier können wir entsorgen und die Akkus anschließen. Ein geschotterter Platz am Rande eines Wohngebiets, neben der Schule, die gerade umgebaut wird. Wie können die Wohnmobilisten diesen Platz ansteuern und tagelang dort stehen? Schön ist es allerdings gleich um die Ecke, da liegt ein See, es gibt eine Orchideenwiese, Auwälder und einen stillen Parkplatz am Kraftwerk. Der ist uns aber heute zu still. Wir fahren ein Stückchen weiter und parken am Sportplatz beim griechischen Restaurant. Wir schauen den Jungs beim Fußballtraining zu und lesen und planen die nächsten Tage. 

11. Etappe



Heute machen wir uns einen Tee aus getrockneten Apfelschalen, sehr lecker, und ein Eierbrot. Es sind nur noch wenige Kilometr bis zur Mündung und wir sind schon gespannt. Wieder geht es auf einem Damm entlang des gezähmten Lechs an Staustufen vorbei durch Auenwälder.


Ein letztes Mal wechseln wir auf die linke Seite und dann erreichen wir einen kleinen Wiesenplatz und es geht nicht mehr weiter.


Von links kommt die Donau etwas gemächlich her, während von rechts der Lech mit viel Strömung fliesst. Wir sind stolz, es geschafft zu haben, 265 km entlang des Lechs.
Wir drehen um und fahren zurück.


Wir halten an einem kleinen Angelsee und meditieren. Auch das mitgebrachte Vesper lassen wir uns schmecken.
Weiter geht es nach Rain. Wir sind erstaunt, wie schön es dort ist. Vor einigen Jahren war hier eine Regionalgartenschau und es sind immer noch schöne Gärten zu sehen. Leider verwildert aber auch Vieles. Warum übernehmen z.B. Schulklassen nicht einzelne Rabatte, um sie zu pflegen oder anzubauen?
In Rain ist auch ein riesiges Dehner Gartencenter mit Schaugarten und einem tollen Naturgarten. In diesem sind auf vielen Tafeln Erläuterungen zu Tiere und Pflanzen notiert. Tiere aus Bronze und Tierstimmen vom Band runden das ganze ab. Richtig gelungen. Auch können wir die Akkus an einer Station wieder aufladen.
Nach dem Einkaufen fahren wir mit dem Womo zurück an den kleinen See und trinken Kaffee und essen Kuchen. Dann fahren wir nach Donauwörth auf den Stellplatz. Das Städtchen ist sehr schön, tolle Häuser und auch der Dom ist sehenswert. Aber, auch wie in Rain, fahren die Autos durch die Innenstadt. Wir besuchen die Stadtbibliothek , dort gibt es Massagesessel? Wir trinken Kaffe , lesen Zeitungen und lassen uns massieren. Ein Genuß!
Zum Abendessen finden wir einen Italiener auf der sogenannten Insel, einen verkehrsberuhigten Bereich an der Wörnitz.
Morgen wollen wir entlang des Donauradwegs nach Dillingen fahren.

Resumee

Wir haben es in 11 Etappen geschafft, vom Quellgebiet des Lechs an die Mündung zu wandern, entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Wir haben einzelne Teilstrecken ausgelassen. Manche haben wir nicht gefunden, manche waren in Ortschaften oder doch zu langweilig. Trotzdem sind wir stolz.
Wir haben es genossen, durch den Fluß "geführt" zu werden, die Richtung ist immer vorgegeben, obwohl wir sie auch manchmal umgekehrt haben und gegen den Strom geradelt sind. Wir hatten immer ein Ziel für den nächsten Tag, die nächste Etappe.
Wir haben tolle Natureindrücke erhalten, nicht nur visuelle sondern auch Geräusche, Gerüche und Stimmungen. Wir haben freundliche, hilfsbereite Menschen kennengelernt, die sich für unsere Geschichte interessierten und die uns auch Hinweise gaben. Wir haben erfahren, dass wir ausdauernd sind und uns aufeinander verlassen können. Wir ergänzen uns einfach und bilden deshalb ein gutes Team.
Die nächste Tour ist schon in Planung  - der Main.

Intermezzo an der Saar

Wir sind zu einem Geburtstag bei Trier eingeladen und nutzen dies für eine Fahrt an der Saar entlang.  Das Buch von bikeline " Saar-Rad...